Princessehof die Ausstellung Versunkene Schätze.

Auf der Suche nach Pfeffer, Seide und Porzellan befahren Schiffe aus allen Windrichtungen jahrhundertelang die Maritime Seidenroute. Die Schiffe, die untergehen, liegen manchmal hunderte von Jahren als Zeitkapseln auf dem Meeresboden. Die Wracks und vor allem die gut erhaltene Keramik bergen einen Schatz an Informationen in sich.

Welthandel

So lässt das Schiff San Diego erkennen, dass die Spanier um 1600 schon ein großer Akteur im internationalen Handel waren. Das Schiff sinkt während eines Gefechts, weil es zu schwer mit Kanonen, Munition und Proviant beladen war. Bei der Ausgrabung zeigt sich, dass die San Diego Produkte aus der ganzen Welt geladen hatte. Das gefundene Kraak-Porzellan wurde beispielsweise von Chinesen im Hafen von Manila gekauft. Das niederländische Schiff der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC) Witte Leeuw sinkt dreizehn Jahre später, nach einem Angriff auf zwei portugiesische Schiffe. Gier kostet die Niederländer den Kopf: Das Pulvermagazin explodiert und die zusammengebrachten Handelsgüter enden auf dem Meeresboden, ein großer Verlust für die VOC.

Schatzgräber

Wegen ihrer kostbaren Ladung üben Schiffswracks eine große Anziehungskraft auf kommerzielle Tauchunternehmen aus. In den 80er Jahren erzielt eine Versteigerung aus den Wracks der asiatischen Hatcher-Dschunke und des VOC-Schiffs Geldermalsen Millionen. Die Versteigerung ist der Anlass für eine verschärfte Gesetzgebung für die Unterwasserarchäologie in den Niederlanden. Meeresarchäologe Martijn Manders illustriert die Bedeutung sorgfältiger Unterwasserarchäologie am Beispiel der jüngsten Ausgrabung der Rooswijk an der englischen Küste.

Schmuggel

Als 1822 die Tek Sing auf Felsen trifft, gehen 360.000 Stück Porzellan und hunderte Menschenleben verloren. Auf dem Schiffsdeck sitzen mehr als 1600 Immigranten zusammengedrängt, dabei China illegal zu verlassen. Neben den riesigen Mengen von Porzellan werden an Bord auch Gefäße mit Opiumresten gefunden. Das Rauschmittel wird von den Briten in den Osten geschmuggelt, was dort zur Massensucht führt. Obwohl der chinesische Handel floriert, gerät das Kaiserreich stets mehr ins Wanken.

Pioniere

Ältere Wracks beweisen, dass es schon weit vor der VOC in Asien blühenden Handel gab. Ein chinesisches Schiff, das 1323 auf Höhe von Sinan sinkt, ist auf dem Weg nach Japan. Das zeigt sich an hölzernen Etiketten, mit denen viele Pakete an Bord gekennzeichnet sind. Für Archäologen ist diese Information eine wertvolle Entdeckung. Darüber hinaus wird exklusive Keramik für die reiche Elite gefunden, aber auch Weihrauchbrenngefäße sowie Skulpturen von Heiligen für japanische Tempel. Bereits viel früher waren es dort die Araber, die als Erste mit ihren zierlichen Schiffen weite Distanzen auf offener See überwinden konnten. Das Tang-Schiff, gesunken um 830, fährt nach China um begehrtes Steinzeug und Porzellan einzukaufen. Die verfeinerten Gefäße, Schalen, Spiegel und Schüsseln erreichen aber niemals ihr Ziel: der Kapitän entscheidet  sich, auf der Rückreise einen Umweg zu nehmen und läuft dabei auf eine Reihe von gefährlichen Riffen. Das Schiff sinkt mit Mann und Maus und Ladung.

 

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